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Verschiedene Lebenslagen
Weitere Vorbeugetipps für ältere Menschen zu anderen
Themen finden Sie in der Broschüre „Sicheres Leben“ und
„Sicher zu Hause“ auf den Internetseiten des Programms
Polizeiliche Kriminalpräventaton unter www.polizei-beratung.
de.
Enkeltrick
„Eine junge Frau rief mich an. Ich wusste nicht, wer sie ist,
hielt sie aber der Stimme nach für meine Nichte A. Sie
sagte, sie bräuchte 20.000 Euro für den Kauf eines Autos.
Um das Geld abzuholen, würde sie einen guten Freund
vorbeischicken, da sie selbst keine Zeit habe, vorbeizukommen.
Mir kam das alles seltsam vor und ich habe das
Telefonat beendet und später die Polizei informiert.“
Gerda P., 69 Jahre
Diese Betrugsform, der sogenannte Enkeltrick, ist besonders
hinterhältig und kann existenzielle Folgen für Sie
haben. Fallen Sie darauf hinein, können Sie hohe Geldbeträge
verlieren – unter Umständen sogar die Lebensersparnisse.
Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“
oder ähnlichen Formulierungen melden sich die Betrüger
bei diesem Trick per Telefon, geben sich als Verwandte,
Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig
um Bargeld. Als Grund werden ein finanzieller Engpass
oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall,
ein Auto- oder Immobilienkauf. Die Lage wird immer äußerst
dringlich dargestellt. Oft versuchen die Betrüger,
ihre Opfer durch wiederholte Anrufe unter Druck zu setzen
und zur Verschwiegenheit zu verpflichten.
Sobald Sie sich bereit erklären zu zahlen, kündigen die Täter
einen Boten an, der Sie aufsucht, sich mit einem zuvor
vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld abholt.
Haben Sie die geforderte Summe nicht parat, werden sie
gebeten unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag
abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi
für Sie, wenn Sie den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen
können.
Wenn Sie selber angerufen werden:
■■Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand selbst am Telefon
nicht mit Namen vorstellt.
■■Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner
Geld von Ihnen fordert.
■■Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein verwandter
ist. Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher
bekannten und benutzten Nummer an und lassen
Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
■■Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen
Verhältnissen preis.
■■Übergeben Sie niemals Geld an Ihnen unbekannte Personen.
■■ Informieren Sie sofort die Polizei über 110, wenn Ihnen
der Anruf verdächtigt vorkommt.
■■Wenden Sie sich auf jeden Fall auch sofort an die Polizei,
wenn Sie Opfer geworden sind und erstatten Sie Anzeige.